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TEXT   Andreas Tenhafen

Ganz ohne kommen die wenigsten Gärten aus und sattgrün, dicht und schön soll er sein: der eigene Rasen. darin sind sich die meisten Gartenbesitzer einig. Die Grundvoraussetzungen dafür, dass es klappt mit dem Traumrasen, sind richtige Planung und gute Pflege.

Für die einen ist der Rasen Nutzfläche, der Mittelpunkt des Lebens im eigenen Garten. Für andere wiederum hat er vor allem repräsentativen Charakter, ist er ihr ganzer Stolz im heimischen Grün. Doch egal, welche Funktion der Grasteppich hat, er braucht viel Aufmerksamkeit und fachmännische Pflege, damit sich sein Besitzer rund um das Jahr an ihm erfreuen kann.

Eine Häufige Pflege

„Rasenpflege ist auf den ersten Blick klar gegliedert – düngen, mähen, wässern. Tatsächlich aber umfasst sie einiges mehr, erfordert viel Know-how und ist zudem eine sehr aufwändige, weil häufige Pflege“, erklärt Gartengestalter Michael Schmahl. Der Gärtner von Eden aus Kronberg im Taunus empfiehlt, bei der Pflege des Rasens auf einen fachkundigen Gärtner zu vertrauen, weil er dessen Anforderungen und Tücken genau kennt. Denn allzu schnell trüben kahle Stellen, Moosbefall und braune Flecken das schöne Bild, etwa im Frühling, wenn der lange Winter dem Rasen zugesetzt hat.

Gute Planung erspart Arbeit

Michael Schmahl rät, bereits bei der Planung einer Rasenfläche einen Experten zu Rate zu ziehen: „Wer bei der Vorbereitung und Anlage eines Rasens bestimmte Aspekte beachtet, hat es bei der Pflege leichter. Bodenbeschaffenheit, Wasserversorgung, Lichteinfall und Temperaturschwankungen sind entscheidende äußere Faktoren, die eine Rolle spielen“, betont er. Zu Beginn einer guten Planung muss der Gartenbesitzer festlegen, welchen Zweck der Rasen zu erfüllen hat. Soll es ein Zierrasen werden, der vor allem optisch etwas hermacht, oder muss das Grün einer Kinderschar beim Fußballspielen und dem Hund beim Herumtoben standhalten? Zierrasen ist schön und repräsentativ, aber dafür nicht so belastbar. Je nach geplantem Verwendungszweck entscheidet man sich dann für die richtige Sämerei. Und schließlich: Soll gesät oder Rollrasen verlegt werden? Saat ist zwar günstiger, braucht aber dafür mehr Wachstumszeit und ist zudem Risiken wie Vogelfraß und Wegschwemmen ausgesetzt. 

Egal, worauf die Wahl letztendlich fällt – bevor der Rasen aufgebracht werden kann, muss die Bodenbeschaffenheit geprüft und der Untergrund vorbereitet werden. Denn: Die Rasentragschicht darf nicht zu fest sein, damit ausreichend Wasser, Nährstoffe und Luft eindringen und die Ausbildung der Wurzeln fördern können. Das Umgraben und das Entfernen von Steinen sind deshalb unerlässliche Schritte bei der Vorbereitung des Untergrundes. Zudem kann es sinnvoll sein, Sand in den Boden einzuarbeiten, um ihn aufzulockern.

Pflegestart im Frühling

Ist der Rasen angelegt, geht es an die Pflege desselben – und das heißt vor allem: mähen, düngen, wässern. Das Pflegeprogramm zum Saisonstart beginnt mit der Düngung. Im Frühjahr muss vor allem Stickstoff zugeführt werden, da er das Wachstum und eine schöne Grünfärbung fördert. Im Spätsommer und im Herbst wiederum sind eher Kalium-Magnesium-Dünger gefragt, um das Gras vor Kälte und Krankheiten zu schützen. Drei- bis viermal im Jahr sollte man dem Rasen eine solche Extrazufuhr Nährstoffe gönnen. 

Für die Dichte des Rasens ist vor allem regelmäßiges Mähen wichtig. Hier gilt: Mindestens einmal pro Woche muss der Schnitt gemacht werden. Nur dann bildet das Gras neue Seitentriebe und Ausläufer, geht das Wachstum, wie man es sich wünscht, mehr in die Breite als in die Höhe. „Die Halmlänge sollte zwischen drei und fünf Zentimetern gehalten werden, vor allem im Sommer bitte nicht zu kurz schneiden“, rät Michael Schmahl. Immer mehr Gartenbesitzer lassen sich diese Arbeit von Mährobotern abnehmen.


Michael Schmahl
»Rasenpflege erfordert viel know-how und ist zudem eine sehr aufwendige, weil häufige Pflege.«
Entfilzen und belüften

Nach dem Mähen liegengebliebenes Schnittgut und abgestorbene Pflanzenreste bilden schnell einen Rasenfilz, der die Sauerstoffversorgung der Rasenwurzeln behindern kann. Deshalb sollte der Rasen mindestens einmal im Jahr vertikutiert werden. Dieser Pflegeschritt gehört im Frühling zum Pflichtprogramm. Hierbei ist zu beachten, dass die scharfen Messer des Vertikutiergeräts nur leicht den Boden berühren, ihn aber nicht aufschlitzen, damit die Graswurzeln nicht in Mitleidenschaft gezogen werden. Dieser Vorgang kann im Spätsommer wiederholt werden.

Michael Schmahl empfiehlt darüber hinaus, den Rasen zu belüften und ihm so eine Verjüngungskur zu verpassen. „Wenn sich auf dem Rasen Wasser sammelt und nicht abfließt, hat sich der Boden wahrscheinlich zu sehr verdichtet. Deshalb sollte der Rasen im Frühjahr nach dem Vertikutieren zusätzlich aerifiziert werden“, so der Experte. Dazu werden in den Boden viele kleine Löcher gestanzt und mit Sand befüllt. Das Erdreich ist nun nicht mehr so fest, Wasser und Luft können besser zu den Wurzeln vordringen und der Rasen ist besser mit Nährstoffen versorgt.

Regelmäßig Durst stillen

Bleibt die Frage nach dem Wasserbedarf eines Rasens. Er hängt sehr von Temperaturschwankungen, Lichteinfall und Bodenbeschaffenheit ab. „Wichtig ist es, den Boden gleichmäßig feucht zu halten. Zweimal pro Woche sollte man die Rasenfläche wurzeltief durchfeuchten, damit die Wurzeln in den tieferen Bodenschichten verbleiben. Andernfalls verflacht das Wurzelwerk und der Rasen vertrocknet“, erklärt Michael Schmahl. Zuverlässig und zeitsparend erledigen kann das eine in den Rasen integrierte automatische Bewässerungsanlage. Diese wird optimalerweise bereits in die Planung der Grundfläche einbezogen, kann aber auch nachgerüstet werden.

Die Ansprüche an eine professionelle Rasenpflege sind komplexer, als es zunächst scheint. Ein Fachmann ist hier der richtige Ansprechpartner und kann neben seinem Know-how weitere gute Tipps einbringen: „Maulwürfe“, nennt Michael Schmahl gleich ein Stichwort. „Durch vertikal in den Boden eingearbeitete Maulwurfgitter lassen sich unschöne Hügel im Garten vermeiden.“ 

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