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TEXT   Sarah Keßler

Buntes Sommerkleid oder attraktiver Wintermantel? Am liebsten sowohl als auch. Zwar richten viele Gartenliebhaber ihr Hauptaugenmerk auf Frühjahr und Sommer, doch mit einem ausgetüftelten Konzept schaffen es Gartengestalter, das grüne Refugium ganzjährig attraktiv und im besten Fall sogar im Winter nutzbar zu machen. GartenArt zeigt an einem Beispiel, wie das gelingt.

Frühling: Rauschendes Blütenfest

Im Frühling werden die Tage wieder länger, wärmer – und bunter. Denn langsam erwacht die Natur aus ihrem Winter­schlaf. Jetzt begrüßen Gartenbesitzer Blüten besonders freudig. Deshalb ist eine Pflanzenmischung ideal, die früh mit der Blüte beginnt und Woche für Woche neue Blüten hervorbringt. Die Felsenbirne ist die Erste, die sich von den wärmenden Sonnenstrahlen wachkitzeln lässt und ihre kupferfarbenen Knospen zeigt. Viele Sträucher präsentieren sich dann nach und nach von ihrer schönsten Seite und laden zu einem strahlend weißen Blütenfest ein. Doch auch Bodendecker und einige Bäume zeigen bereits das erste helle Grün und werden farblich unterstützt von kräftigen Rhododendren und fliederfarbenen Alliumkugeln.


Katzenminze und Zierlauch, aber auch die Blüten der Felsenbirne wirken als vitale Frühjahrsboten

Der Schwimmteich ist in dieser Jahreszeit für Hartgesottene ideal, um sich nach dem Saunagang eine kühle Erfrischung zu verschaffen. Auch ein überdachter Sitzplatz sowie wärmespeichernde Wände bewähren sich nun, da so selbst ein kurzer Frühlingsregen oder eine frische Brise dem Verweilen im Garten kein Ende bereitet.

Das Vierjahreszeiten-Konzept

Der Beispielgarten von Gärtner von Eden Christian Bahl hat eine Grundfläche von 1.800 Quadratmetern. Der Anspruch war, mit modernen Materialien wie Naturstein, Holz und Kies einen formenreichen Genießergarten inklusive Schwimmteich zu schaffen.

Der gesamte Garten ist geprägt von geraden Formen, die sich sowohl in Wegen und Sitzplätzen als auch in Wasser­speiern und Dachplatanen wiederfinden. Die Bauzeit des Gartens betrug rund sieben Monate.

Sommer: Potpourri aus Farbe und Duft


Nun hat der Wellnessgarten seinen großen Auftritt. Schwimmteich sowie Außendusche, Sauna und die dazugehörigen Sitz- und Liegeplätze werden ausgiebig genutzt. Die Wasserpflanzen sind hochgewachsen und auch die See­rosen machen mit wunderschönen Blüten von sich reden. Die Felsen­birnen reifen stetig und gedeihen mit den Rosen um die Wette. So schön die wärmste Zeit im Jahr auch ist, gerade jetzt sollte für einen geeigneten Sonnenschutz im Garten gesorgt sein. Ein stilistisch auf die Gartengestaltung abgestimmter und farblich in das Gesamtbild passender Sonnenschirm ist hierfür eine schöne Lösung.

Sonne oder Schatten gefällig?
Für jede Tageszeit gibt es in diesem Garten den passenden Sitzplatz. Die Blickbeziehungen sorgen außerdem für Spannung
Herbst: Einzug feuriger Töne

Das Sommerorchester hat sich inzwischen aus dem Garten verabschiedet, nun kommt der Auftritt herausragender Solisten. Kaum eine andere Gartenpflanze kann dem Amberbaum in dieser Hinsicht das Wasser reichen. Seine Blätter zeigen im Herbst von Schwarzviolett bis Gelborange fast die gesamte Farbpalette. Zierahorne bestechen während­dessen mit ihrer überwältigenden Bandbreite an ­attraktiven Blattformen. Die ansonsten dunkelgrünen Blätter des Eisen­holzbaums werden im Herbst zu einem glühend roten Feuer­werk. Mit der Herbstpflege legt der Gärtner bereits den Grundstein für eine erfolgreiche Gartensaison im kommenden Jahr. Bloß nicht alles zurückschneiden, denn Verblühtes, Trockenes sowie oftmals bizarre Fruchtstände sind – vom ersten Raureif überzuckert – tolle Blickfänge.


Im Herbst hält Rot als Farbton Einzug in den Garten

Winter: Auftritt der Immergrünen


Die Natur legt im Winter eine Verschnaufpause ein, doch das heißt nicht, dass der Garten eintönig und kahl werden muss. Schöne Formgehölze und stehen gelassene ­Gräser ­geben bei Frost und Schnee ein fantastisches Bild ab. Der Schwimmteich ist mittlerweile eingefroren und verbirgt ­unter seiner glasklaren Eisdecke die zurückgezogenen Wasser­pflanzen. Sobald die Eisschicht dick genug ist, wird er zu einer Schlittschuhbahn. Die kleinen roten Zieräpfel der Spalierbäume ziehen auch in der kalten Jahreszeit noch Vögel an und dank der Eibenhecke, der vielen Rhododendren sowie der Buxuskugeln kommt selbst im winterlichen Garten noch sehr viel Grün zum Vorschein.

Im Winter gefrieren Pflanzen und Möbel zu Kunstwerken. Geschickt gesetzte Lichtquellen schaffen zusätzlich Atmosphäre

Doch auch der Gartenbeleuchtung wird im Winter eine ganz besondere Bedeutung zuteil, da die Sonne Tag für Tag früher untergeht, die Besitzer ihre grüne Oase jedoch bis in die Abendstunden hinein genießen möchten. Mit Hilfe von Strahlern, die in die schirmartigen Felsenbirnen sowie in die Dach­platanen scheinen, oder Feuerschalen, die nicht nur dekorativ sind, sondern auch wohlige Wärme spenden, wird zusätzlich ein ganz besonderes Ambiente in den winterlichen Garten gezaubert.

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