Ich bin dann
mal weg
Wenn wir das Sonntagsfrühstück genießen oder die beste Freundin auf einen Kaffee vorbeikommt, möchten wir zwar gerne draußen, aber nicht auf dem Präsentierteller sitzen. Ein zum Haus passender Sichtschutz gehört in jeden Garten und ist alles andere als spießig.
Man muss kein Spezialist für Feng-Shui sein, um einige Grundzutaten für das persönliche Wohlbefinden zu kennen. Eine völlig frei stehende Bank wirkt nicht gerade einladend. Die gleiche Bank – gerahmt von einer Hecke oder einer Wand, die förmlich „Rückendeckung“ schenkt, und von Nachbarn und Vorbeigehenden uneinsehbar – dagegen schon. Egal in welcher Form man für Behaglichkeit sorgt: Die Bezeichnung Sichtschutz untertreibt. Ulrich Heft, Gärtner von Eden aus Roßwein in Sachsen, hat bei sich zu Hause keine direkten Nachbarn, möchte seine Hainbuchenhecke und die von Wildem Wein bewachsene Natursteinmauer aber trotzdem nicht missen: „In meinem Garten dienen diese Anlagen als Windschutz.“ Auch optisch können blickdichte Elemente den Garten bereichern. Zu den bekannten kesseldruckimprägnierten, grünlichen Holzwänden aus dem Baumarkt gibt es zum Glück schöne Alternativen.



Locker schwingende Gräser vor streng geschnittener Hecke
Ein Sichtschutz aus Pflanzen passt ebenso gut zu modernen wie zu traditionellen Gärten. Auch Fritz Goroncy, Gärtner von Eden aus Drensteinfurt im Münsterland, setzt gerne Hecken ein und pflanzt häufig die Hainbuche (Carpinus betulus). Sie gehört zwar nicht zu den immergrünen Gehölzen, doch gerade das hat für ihn einen besonderen Reiz: „Ich finde es schön, wenn man die Jahreszeiten auch erleben kann. Das Rascheln des Laubs im Spätherbst und der frische Austrieb im Frühling bereichern doch den Garten.“ Spätestens wenn die Liegestühle wieder auf die Terrasse gestellt werden, ist auch das Laub der Hainbuche so dicht, dass man sich hinter der Hecke ungestört die Sonne auf den Bauch scheinen lassen kann.
Wer Wert auf ganzjährigen Sichtschutz legt, greift am besten auf immergrüne Gehölze wie Eiben zurück. Und wie sieht es mit der Pflege aus? Natürlich müssen Hecken in Form gehalten werden, aber auch da hilft die Wahl der richtigen Pflanze, wie Ulrich Heft weiß: „Ich empfehle Sorten, die nicht oft geschnitten werden müssen. Mit der Eibe ‘Hicksii’ habe ich gute Erfahrungen gemacht.“ Für langsam wachsende Pflanzen wie diese Eibe muss zwar zunächst mehr Geld ausgegeben werden, doch das lohnt sich: Sie muss nur ein Mal pro Saison zurückgeschnitten werden. Schneller wachsende Gehölze wie die bekannte und günstige Thuja müssen doppelt so häufig gestutzt werden. Ein fachgerechter Rückschnitt sorgt dafür, dass die Hecke mit den Jahren immer dichter wird.