Du bist
nicht allein
Stadt, Land oder Fluss: Die Umgebung, in der ein Garten zuhause ist, spielt eine Hauptrolle bei der Gartengestaltung. Je nach Lage will eine mächtige Bergkulisse oder ein nüchternes Industriegebäude, eine verträumte Marschlandschaft oder einfach die Hauswand des Nachbarn in das Konzept integriert werden. Ob der Garten dabei mit seiner Umgebung verschmilzt oder beide als Kontrapunkte wirken, kommt ganz auf die örtlichen Gegebenheiten und die individuellen Wünsche des Gartenbesitzers an.
Ein 30.000 Quadratmeter großer Garten mit Reetdach-Haus in der schleswig-holsteinischen Natur. Wohin das Auge reicht Wiesen, Flussarme und niedrige Erdwälle, hierzulande Knicks genannt. Ganz versteckt – schon lange wähnt man die Grundstücksgrenze hinter sich – lässt ein Holzdeck mit Trockenmauer und Stühlen erahnen, dass der Garten noch nicht zu Ende ist. Zäune und Hecken sucht man vergebens; hier kann sich der Garten ohne Unterbrechung in der ihn umgebenden Landschaft fortsetzen. „Die Kunden wollten das Grundstück mit fließenden Übergängen offen und natürlich halten. Sogar Rehe sollen im Garten aasen dürfen“, erklärt Gärtner von Eden Christian Bahl aus Kiebitzreihe sein Konzept. Die Pflanzplanung greift heimische Bäume wie Weiden, Erlen und Birken auf, lässt Gartenbild und Naturlandschaft miteinander verschmelzen.
Selbst wenn sie nicht sofort ins Auge sticht oder sich naturgemäß im Hintergrund hält: Die unmittelbare Umgebung eines Grundstücks spielt für die Gartenplanung eine enorm große Rolle – und das gilt für den Reihenhaus- ebenso wie für den Bauerngarten. „Eine schöne Aussicht gehört betont und genutzt, eine störende kaschiert oder ausgeblendet“, bringt es Bahl auf den Punkt. Der Gartengestalter muss es wissen: Er fügt einerseits Stadt und Garten im urbanen Hamburg, andererseits Natur und Garten in den flachen Nordseelandschaften sowie in den sanften Hügeln der ostholsteinischen Schweiz zu einem harmonischen Bild zusammen.
